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    Er gilt als Deutschlands bekanntester und beliebtester Schauspieler.
    Mit über 200 Film- und Fernsehrollen hat er sich in die Herzen des Publikums gespielt. Doch er ist nicht nur ein großer Darsteller im Film, im Fernsehen und auf der Bühne. Er ist auch ein glänzender Entertainer und
    erfolgreicher Autor.
    Mario Adorf, Jahrgang 1930.

    Er war noch Student an der renommierten Münchner Otto-Falckenberg-Schule, als ihn der deutsche Film entdeckte: für die Landser-Trilogie "08/15".
    Kurz danach folgte bereits seine erste Glanzrolle: "Nachts, wenn der Teufel kam". Kein geringerer als der große US-Regisseur Robert Siodmak drehte diesen zeitkritischen Film 1957 in Deutschland.
    Die Rolle brachte Adorf den Bundesfilmpreis, die erste Auszeichnung von zahllosen Preisen, die ihn auf seiner Karriere begleiten sollten.

    Auch auf der Bühne stellte er immer wieder sein vielfältiges Talent unter Beweis. Vom Jimmy in Richard´s Nash "Der Regenmacher", den Stanley in Tennessee William´s Drama "Endstation Sehnsucht" bis hin zu "Othello" von William Shakespeare.

    Die Liste der Regisseure, mit denen er bis heute Filme gemacht hat, liest sich wie ein Auszug aus der Hitliste des Weltkinos: Sam Peckinpah, Franco Rossi, Wolfgang Staudte, Edgar Reitz, Billy Wilder, Volker Schlöndorff, Helmut Dietl, Rainer Werner Fassbinder, Claude Chabrol und Sergio Corbucci, einen der Väter des Italo-Western.

    Das nämlich macht eines seiner Erfolgsrezepte aus:
    Der vor nunmehr 80 Jahren in Zürich geborene Adorf ist nicht nur ein überaus talentierter Darsteller - man kann ihn getrost auch ein Sprachgenie nennen: Viersprachig ist er so gut, daß er sich überall vor die Kamera stellen kann.

    Der Kosmopolit ist ein exzellenter Handwerker, zuverlässig in Fernsehstudios gleichermaßen wie auf der Bühne oder im Film.

    Sein Vater, ein Chirurg aus Kalabrien, den er nur einmal kurz in seinem Leben gesehen hat, und seine elsässische Mutter, die ihn als uneheliches Kind im Eifelstädtchen Mayen katholisch großgezogen hat, haben sich diese steile Weltkarriere wohl kaum träumen lassen - wenn sie ihn gleichwohl mit großem Talent ausgestattet hatten.

    Am Niedergang des provinziellen deutschen Kinos war er unbeteiligt. Längst, seit den sechzigern Jahren lebte er in Rom, ohne aber den Kontakt zum jungen deutschen Film zu verlieren: Es waren die außergewöhnlichen Filme und Figuren, denen Adorf sein Engagement widmete. Mit seiner Präsenz beispielsweise in Volker Schlöndorffs "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" nach Heinrich Böll oder "Die Blechtrommel" nach Günther Grass, in Fassbinders "Lola" und vielen anderen hat er den gesamten deutschen Film bereichert. Unvergessen auch als "Rossini" in Helmut Dietl´s gleichnamigen Münchner Gesellschaftsportrait aus dem Jahre 97.

    Ebenso sorgfältig wählte er seine Rollen fürs Fernsehen aus. Auch hier ist er zum Erfolg verurteilt: von Brechts "Herr Puntilla und sein Knecht Matti" 1966, über "Via Mala", "Kir Royal", "Allein gegen die Mafia", "Der große Bellheim" , "Der Schattenmann" bis hin zu "Die Affäre Semmeling" - er hat sich immer nur für das Beste hergegeben: auch das vielleicht eines seiner Erfolgsgeheimnisse.

    Adorf im Film, im Fernsehen - und auf der Bühne. Hier hat er aber nicht nur als Schauspieler Furore gemacht. Als Chansonnier und Entertainer überzeugte er 1995 und 2001 mit seinen bundesweit ausverkauften Tourneen "Al Dente" und "Ciao !" Publikum und Kritiker gleichermaßen.

    Einen Ausflug zurück auf die Theaterbühne unternahm er 2004 unter der Regie von Volker Schlöndorff im zwei Personen Stück "Enigma" im Berliner Renaissance-Theater. Ergebnis auch hier: wochenlang hoffnungslos ausverkauftes Haus.

    Im Jahr 2005 beging er zeitgleich sein 50jähriges Bühnenjubiläum und seinen 75. Geburtstag. Da er sich nicht gerne feiern lässt, sondern das Geschehen lieber selbst in die Hand nimmt, ergriff er die Gelegenheit, beide Anlässe in der ihm eigenen Art gemeinsam mit seinem Publikum zu feiern. So gastierte er mit seinem Bühnenprogramm "Da Capo" in sechs ausgewählten Städten und setzte damit einen Glanzpunkt unter seine Bühnenkarriere.

    Eher zufällig entdeckte er seine Liebe zur Schriftstellerei.
    Nach fünf Bucherfolgen erschien 2005 sein bislang persönlichster Band "Mit einer Nadel bloß", Erinnerungen an seine 1998 verstorbene Mutter. Seit 1992 sein Erstlingswerk "Der Mäusetöter" erschien, wurden in Deutschland mehr als 600.000 Exemplare seiner Bücher verkauft. Neu im Bücherregal steht nun "Ein Mann spielt um sein Leben", ein Band mit den schönsten Geschichten von Mario Adorf - erschienen zu seinem 80. Geburtstag, den er wieder auf seine ganz eigene Art feierte: Abgeschottet von der Öffentlichkeit mit Freunden in Südfrankreich.

    Karl Lagerfeld, einer der Gratulanten für seinen "runden" Geburtstag drückte es so aus: "Mario wird nicht 80 sondern 2x40, das passt viel besser zu ihm". Dass dieser Satz stimmt, zeigt sein aktueller Terminkalender:

    Mit Christiane Hörbiger und Veronica Ferres an seiner Seite hat er gerade die Dreharbeiten der Pavel Kohout Romanverfilmung "Die lange Welle hinterm Kiel" beendet. Anfang kommenden Jahres kommt er als Bierbudenbesitzer "Baldu" in dem St. Pauli Streifen "Gegengerade - Keiner siegt am Millerntor" in die Kinos und am 19.11. wurde ihm von der Universität Mainz die Ehrendoktorwürde verliehen. Eine Ehrung, die bisher erst einmal, an den ehemaligen französischen Staatspräsidenten Giscard d`Estaing, vergeben wurde.

    Es ist das von Veränderung, vom Wechsel von Schauplätzen und Personen geprägte Leben, das ihn jung hält.

    DVD-Tipp

    Der große Bellheim
    Rossini Mario Adorf